eigtl. Wassilij K. Gurow; Marschall der Sowjetunion (ab 1935); führte 1921/22 die bolschewistischen Streitkräfte als Oberbefehlshaber der "Revolutionären Volksarmee" und Kriegsminister der "Fernöstlichen Republik" in Sibirien gegen die japanischen Interventen; 1929 zum Oberbefehlshaber aller Sowjet-Streitkräfte im Fernen Osten ernannt; auch Abgeordneter des Obersten Sowjet; 1938 seines Kommandos enthoben und verhaftet, starb wahrscheinlich an den Folgen der Folter, nach Stalins Tod 1953 posthum rehabilitiert
* 19. November 1889 Barschinka, Gouv. Jaroslaw
† 9. November 1938
Wirken
Wassilij Konstantinowitsch Blücher, eigentlich Wassilij Gurow, wurde im Jahre 1889 in Barschinka bei Rybinsk im Gouvernement Jaroslaw geboren, Die Herkunft des Namens ist zweifelhaft. Der offiziellen Biographie zufolge soll der Großvater, ein Leibeigener durch eine Laune seines prussophilen Gutsherrn den Namen bekommen haben. Gesandter von Blücher behauptete, daß ihm mitgeteilt worden sei, daß B. eigentlich Iwanoff geheißen und den Namen nach Lektüre eines Buches über den Marschall Vorwärts während des Koltschak-Feldzuges angenommen habe (FAZ vom 2.10.1957).
B. war der Sohn eines armen Bauern. Als Fünfzehnjähriger verließ er sein Heimatdorf und schlug sich zunächst in Petersburg, dann in Moskau als ungelernter Arbeiter durch.
Wegen Anzettelung eines Streiks in der Moskauer Mytischtschenko-waggon-Fabrik wurde B. 1910 zu zwei Jahren acht Monaten Gefängnis verurteilt, die er im Butyrka-Gefängnis, ...